SL-Besuch 2016

Seit nunmehr vier Wochen ist unsere Reisegruppe aus Sierra Leone zurück und es wird Zeit für einen Reisebericht. Hauptziele der Reise waren die Verhandlungen mit der Regierung über das Kinderdorfprojekt für Ebola‐Waisen und natürlich die Sicherstellung der Containerlieferung zur Fertigstellung des Ausbildungszentrums.

Gudrun Gerwien fasst ihre Eindrücke so zusammen: „Der Kopf ist voll, das Herz noch in Afrika.“ Und weiter: „Auf der einen Seite war es wunderschön, auf der anderen Seite sehr traurig.“ Manchmal möchte ich einfach den Koffer aufmachen und sagen: „Komm hüpf hinein, ich nehme dich mit.“ Das scheint ihr für den Augenblick die einfachste Lösung zu sein. „Gut, dass sich der Blick dann wieder aufs Ganze richtet“, fährt sie fort.

Kinderdorfprojekt für Ebola‐Waisen
Zurzeit sind die Ebola‐Waisen‐Kinder in den Amputee Camps untergebracht. Dort allerdings ohne jede Versorgung. Die Zustände bergen die akute Gefahr, dass sich die Amputee‐Camps zu neuen Slums entwickeln. Es sind also rasch greifende Veränderungen nötig, um dieser Gefahr zu begegnen. Das Kinderdorfprojekt für Ebola‐Waisen wurde in diesem Sinne in Absprache mit den Behörden und verschiedenen Dorfgemeinschaften wie folgt konkretisiert:

  • Anstelle einer neuen Siedlung werden in bestehenden Ortschaften zusätzlich ein oder zwei Häuser errichtet. Durch die in diesen Ortschaften bereits vorhandenen Einrichtungen und Strukturen greift die Hilfe für Ebola‐Waisen auf diese Weise sehr viel schneller und effektiver.
  • Wie ursprünglich geplant werden in den neuen Häusern Familien, Ehepaare oder Einzelpersonen einziehen, die jeweils zwei Ebola Waisen aufnehmen. Für die Bewohner sind zusätzliche Hilfen angedacht. In welcher Form, ist noch zu entscheiden.
  • Die Bauarbeiter werden von der Dorfgemeinschaft gestellt, sodass unser Budget lediglich für die Baumaterialien und die Bauüberwachung eingesetzt wird. Hierdurch können wir das eine oder andere Haus mehr errichten und die Hilfe auf eine breitere Basis stellen.

Containerversand mit Hilfsgütern

Unser Container ist heil angekommen. Die enthaltenen Güter haben ihren Bestimmungsort bereits erreicht, sodass auch dem Weiterbau des Ausbildungszentrums nichts mehr im Wege steht.

Ausbildungszentrum

Der Bau des Ausbildungszentrums ist trotz der Ebola Epidemie weit fortgeschritten. Die Arbeiten konzentrieren sich zurzeit auf die Inneneinrichtung der Näherei und der Bäckerei. Der Ofen für die Bäckerei ist so gut wie fertig gestellt. Er ist mit zwei Feuerstellen ausgestattet, sodass zeitgleich zwei verschiedene Brotsorten gebackt werden können. Das Ausbildungszentrum soll noch im Oktober bzw. November dieses Jahres in Betrieb gehen.

Home of Hope

Den Kindern im Home of Hope geht es gut. Die Kinder sind alle sehr glücklich und zufrieden. Alle sind wirklich erstklassige Schüler und sie haben auch Ihre Paten nicht vergessen. So wird jeder Pate in diesem Jahr Post von seinem Patenkind bekommen.

Weitere dringende Hilfebedarfe

Unsere Arbeit vor Ort hat die Bekanntheit und Akzeptanz unserer Organisation in Sierra Leone so gesteigert, dass uns immer mehr Hilferufe aus den Dörfern und Städten erreichen:

  • Die Schule in der Nachbarschaft muss unbedingt um zwei Räume erweitert werden, damit mehr Kinder aufgenommen werden können. Auch hier geht es um die notwendigen Baumaterialien, die Erweiterung würde in Eigenleistung erfolgen.
  • Für weitere neun Kinder brauchen wir dringend Paten.
  • Unser Quick Medical Help Project benötigt ebenfalls zusätzliche finanzielle Ausstattung.
  • Kabala ist die Hauptstadt des Distrikts Koinadugu der nördlichen Provinz von Sierra Leone. Von hier kam eine Anfrage, ob wir beim Bau einer neuer Schule helfen können. Zurzeit müssen die Kinder dort 5 km zur nächsten Schule laufen, die Kleineren schaffen das nicht und müssen deshalb auf den Schulbesuch verzichten.

Wer uns bei diesen Aufgaben helfen möchte kann über folgende Konten Spenden:

Volksbank Schermbeck
IBAN DE55400693630777777900
BIC GENODEM1SMB

Verbands‐Sparkasse Wesel
IBAN DE67356500000000254854
BIC WELADED1WES