Besuchsbericht Sierra Leone 2024

Schermbeck, den 26.02.2024

Die Kinder der neuen Generation

Osman Turay, Gudrun Gerwien, Dieter Schmitt, Johannes Nover haben im Januar und Februar 2024 wieder Sierra Leone besucht. Als Vertreter und des Rotary-Club Lippe-Issel war Stephan Proff  dabei. Für ihn war es die vierte Reise nach Sierra Leone. Vom Rotary Club Torgau sind Lars Maiwald und Dirk Brinschwitz angereist um in der Krankenstation GAGURO Kurse für die erste Hilfe durchzuführen.

GAGURU-Clinic

Über die GAGURO-Clinic können wir berichten, dass sie sich großer Akzeptanz erfreut. In der Klinik sind ein Arzt, zwei Oberschwestern und zwei Schwesternschülerinnen beschäftigt zusätzlich eine Sicherheitskraft und ein Fahrer, der auch im Home of Hope eingesetzt wird. Monatlich werden ca. 350 Patienten versorgt. Behandlungsschwerpunkte sind Thyphus, Malaria, und Verletzungen aller Art. Zusätzlich wird eine Schwangerschaftsvorsorge angeboten. Hier hat der Rotary Club Lippe-Issel für die Bevölkerung wirklich einen großartigen Beitrag zur Förderung des Gesundheitswesens geleistet.

Und es geht noch weiter. In der Planung ist ein eigenes kleines Labor, so dass z.B. Blutuntersuchungen direkt vor Ort möglich sind. Angedacht ist noch eine Abteilung speziell für Kinder, Geburtsvorbereitung, Nachsorge und Mütterberatung. Eine Solaranlage würde den mehr als seltenen städtischen Strom ersetzen. Die Kosten für den Dauerbetrieb des Generators sind einfach immens hoch.

Stephan Proff stellte in einem Rundgang das Gelände des GAGU-Zwergenhilfe und den Betrieb der GAGURO Ambulanz vor.

Erste-Hilfe-Ausbildung

Lars Maiwald ist ärztlicher Direktor des Kreiskrankenhauses Torgau in Sachsen, Dr. Dirk Brinschwitz Technischer Direktor der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz. Beide sind Mitglied im Rotary Club Torgau-Oschatz und über die Leipziger Vereine „Wasser ohne Grenzen“ sowie „Forikolo“ bereits in Sierra Leone tätig. Auch personell besteht bereits eine Brücke zwischen Leipzig und Lungi. Abu Mansaray, ein Projektbetreuer und Ansprechpartner für die Deutschen vor Ort, hat einst in Leipzig studiert und war bei der Veranstaltung in der GAGURO-Ambulanz ebenfalls vertreten.
Als Arzt liegt es nahe, sich im medizinischen Bereich einzubringen, dachte Lars Maiwald. Mit dem Wissen um einfache Erste-Hilfe-Regeln lässt sich Leben retten – und so keimte die Idee Erste-Hilfe-Kurse in unserer GAGURO Ambulanz durchzuführen. Die Kurse gingen über mehrere Tage. Erfolgreiche Absolventen erhielten ein Abschlusszeugnis.

 

Home of Hope – Aus Kindern werden Leute

Aus der ersten Generation HOME OF HOPE Kindern sind junge erwachsene Menschen geworden, allesamt im Studium oder in der Ausbildung. Eine Zeit des Umbruchs mit vielen Höhen und Tiefen brachte so manche Aufregung mit sich und verlangte viel Organisation.

Beim diesjährigen Aufenthalt besuchten Gudrun Gerwien, Dieter Schmitt und Johannes Nover die jungen Studenten an den verschiedenen Universitäten und besichtigten die Wohnverhältnisse. Egal wo sie hinkamen, waren Schulleiter bzw. Lehrer voll des Lobes, so dass wir sehr zufrieden mit den Leistungen unserer Studierenden sein dürfen.

Waren wir im vergangenen Jahr teilweise mehr als schockiert über einige katastrophale nicht akzeptable Wohnverhältnisse, sind wir jetzt durchaus zufrieden, über die Wohnungen, die wir im Laufe des Jahres anmieten konnten. Die angehenden vier Krankenschwestern waren beispielsweise in einer 1,5 Raum Wohnung in der Nähe ihrer Schule untergebracht. Das war auch der einzige Pluspunkt.  Noch belastender als die Enge war nämlich, dass das Dach undicht war und man auf die Betten Eimer stellen musste. Jeder kann sich vorstellen, das funktioniert nur bedingt und so schliefen die Mädchen oft auf nassen Matratzen. Inzwischen konnten sie eine Wohnung mit zwei Zimmern und einem großen Vorraum beziehen und die Mädchen sind mehr als glücklich darüber.

Einige der Jungen waren so weit von ihrer Uni untergebracht, dass für den Transport dahin täglich ein Euro aufgebracht werden musste. Das zu finanzieren ist absolut nicht leistbar. Darum war ebenfalls die Suche nach neuem Wohnraum erforderlich und auch hier letztendlich erfolgreich.

 

Kemoh war Kind der ersten Generation im Home of Home und studiert nun im Milton Margai College. Im Video stellt er uns sein College vor.

Wie unsere Studenten wohnen zeigt ein weiteres Video von Johannes Nover.

 

Unsere GAGURO Ambulanz bildet auch Pflegekräfte aus. Wie die zukünftigen Krankenpflegerinnen wohnen zeigt das nachstehende Video von Johannes Nover.

Was sie bei ihrer Berufsausbildung zum Elektriker bereits gelernt haben konnten Mohamed Morris Wai und Mohamed B. Jalloh bei der Reparatur der Deckenbeleuchtung im Home of Hope beweisen. Über den erfolgreichen Einsatz hat sich besonders Johannes Nover gefreut, der fortan nicht mehr bei Dauerlicht schlafen musste.

Viele neue Kinder, inzwischen 23 an der Zahl, sind nach und nach eingezogen. Einige Plätze sind noch frei. Aber wir können immer nur dann ein Kind aufnehmen, wenn wir Paten finden, die bereit sind, ein Kind eine Zeit lang finanziell zu unterstützen. So stehen einige Kinder auf der Warteliste.

Die Kinder des Home of Hope erhalten nach dem Unterricht in der Schule regelmäßig Nachhilfestunden und Unterstützung bei den Hausaufgaben. Auf diesem Weg werden die Schulnoten sicher besser.

Schumacherausrüstung von der Firma Stenkamp in Schermbeck

Thomas Stenkamp aus Schermbeck löste in der Vergangenheit seine Schuhmacherwerkstatt auf. Im Bestand der Werkstatt waren eine Ausputzmaschine, eine Schuhpresse, eine Schuhmacher-Nähmaschine, mit der man auch Leder nähen kann und verschiedene Schuhmacherwerkzeuge. Sämtliche Maschinen, Werkzeuge und Materialien schenkte er der GAGU-Zwergehilfe.

Im November des letzten Jahres wurde der Werkstattbestand in Schermbeck auf einen LKW und später in einen Container verladen, der dann über Hamburg nach Freetown/Sierra Leone verschifft wurde. Inzwischen ist alles im Home of Hope angekommen. Die Ausrüstung wird im Besitz der GAGU-Zwergenhilfe verbleiben und demnächst in der Nähe des Home of Hope für den Schumacherbetrieb installiert.

Schon November 2023 wurde ein Container mit Sachspenden beladen und auf den Weg nach Sierra Leone gebracht. Schusterwerkzeuge und -Materialien wurden von der Fa. Stenkamp gespendet.

Gartenarbeit für die Eigenversorgung

Osman Turay ist Gartenbaumeister, Initiator und Gründungsmitglied der GAGU-Zwergenhilfe und unser Verbindungsmann vor Ort. Auf dem Feld der GAGU-Zwergenhilfe sorgt er für die Eigenversorgung und hat hierzu einen Traktor für die Feldbestellung organisiert.

Chief Titel für Gudrun Gerwien, Stephan Proff und Dieter Schmitt

Für die langjährige erfolgreiche Arbeit in Sierra Leone wurden Gudrun Gerwien, Stephan Proff und Dieter Schmitt in einer Zeremonie der Titel eines Chiefs verliehen. Die Urkunden sind vom Paramount Chief des Districts Port Loko, Region Noth West Bai Shebora Sheba Gbereh III unterzeichnet.

Den Chief-Titel erhielten bislang nur drei weitere Personen in Sierra Leone. Chiefs stehen, nach unserer Lesart, im Rang zwischen Oberbürgermeister und Landrat. In dieses Amt kann man nicht gewählt werden, man muss hineingeboren werden und vererbt diesen Titel dann an das  erstgeborene Kind. Für die nun geehrten hat man die Tradition der Vererbung gebrochen Für Europäer ist es eigentlich unmöglich in diese Position zu kommen, ein weiterer Bruch mit der Tradition.

Es gibt dreizehn Paramount Chiefs in ganz Sierra Leone.

  1. Bo District, Southern Region – Paramount Chief Joe Kangbai Macavoray
  2. Bombali District, Northern Region – Paramount Chief Kandeh Finoh III
  3. Bonthe District, Southern Region – Paramount Chief Alie Badara Sheriff
  4. Falaba District, Northern Region – Paramount Chief Fasalie Kulako Demba Marrah III
  5. Kailahun District, Eastern Region – Paramount Chief Cyril Foray Gondor II
  6. Kambia District, Northern Region – Paramount Chief Bai Farama Tass Bubu Ngbnak IV
  7. Karene District, Northern Region – Paramount Chief Kandeh Wusu Sesay III
  8. Kenema District, Eastern Region – Paramount Chief Prince Mambu Pewa III
  9. Koinadugu District, Northern Region – Paramount Chief Bai Farama Tass Bubu Ngbnak IV
  10. Kono District, Eastern Region – Paramount Chief Sahr Youngai Kontanday Mbriwa II
  11. Moyamba District, Southern Region – Paramount Chief Haja Fatmata Bintu Koroma Meama-Kajue
  12. Port Loko District, Northern Region – Paramount Chief Bai Sherbora Sehba Gbereh III
  13. Pujehun District, Southern Region – Paramount Chief Matilda Yayu Lansana Minah

Die Ernennung erfolgte durch den Paramount Chief Bai Shebora Sheba Gbereh III, Port Loko District, Norther Region.

Paramount Chief Bai Shebora Sheba Gbereh III verbindet mit der Ernennung Dank, Wertschätzung und Anerkennung der Verdienste für die Region und für unsere langjährige erfolgreiche und Nachhaltige Zusammenarbeit. Vielen Kinder haben wir den Weg in die Schule und jetzt ins Studium oder in die Ausbildung ermöglicht, die sonst keine Chance gehabt hätten. Auch weil wir alle Menschen gleichbehandeln und z.B. auch Schulen unterstützen.

Vor den Namen der so geehrten hat man nun den Titel und einen afrikanischen Namen gesetzt.

  • Chief Pa. Komrabai Stephan Proff
  • Chief Pa. Santigie Dieter Schmitt
  • Chief Ya Alimammy Gudrun Gerwien

Gudrun Gerwien hat sogar einen Thron bekommen. In der Rückenlehne ist ihr Name eingraviert. Damit stehe sie als Erste und bislang einzige Europäerin im Rang noch eine Stufe über Dieter Schmitt und Stephan Proff. Osman Turay sagt, sie haben Gudrun Gerwien zur Königin gemacht. Die Leute müssen die Ernannten nun mit dem Titel anreden und vor ihnen knicksen.  

Die Chiefs genießen einige Privilegien. Sie haben quasi Diplomatenstatus, dürfen z.B. an internen Gerichtsverhandlungen teilnehmen und Urteile fällen, wenn es z.B. um Schlichtungen und Vermittlungen geht. Große Fälle verhandelt natürlich das staatliche Gericht. Bei der Polizei haben Chiefs mehr oder minder freie Fahrt und bei der Einreise ins Land holt sie die Gemeinschaft der Chiefs ab.

Für die Ernennungszeremonie bekam Gudrun Gerwien ein weißes Gewand inclusive Tuch und Hut. Am Home of Hope wurde ein weißes Tuch angebracht, damit alle sofort erkennen, dass hier ein Chief zu Hause ist. Dieter Schmitt und Stephan Proff wurden während der Zeremonie eine als Krone gestalteter Hut aufs Haupt gesetzt.

Das Video von Johannes Nover zeigt Ausschnitte der Zeremonie auf dem Gelände des Home of Hope.

Spendenaufruf

Wer für unsere Projekte spenden möchte, dem empfehlen wir die nachstehenden Konten und bedanken uns schon jetzt ganz herzlich für jeden dort eingehenden Euro:

  • Volksbank Schermbeck
    IBAN: DE55 4006 9363 0777 7779 00
    BIC:  GENODEM1SMB
  • Verbandssparkasse Schermbeck
    IBAN DE67 3565 0000 0000 2548 5
    BIC WELADED1WES

Auch unser Ausbildungsfond könnte eine Finanzspritze gut gebrauchen. Unsere 22 Studierenden/Auszubildenden sind für jeden Cent dankbar. Was wir ihnen zur Verfügung stellen können, ist wirklich unteres Limit. Jede Einzelspende, und wenn es nur 5 Euro sind, ist so unsagbar wichtig und herzlich willkommen. Aber wir wissen, auch das ist in der heutigen Zeit nicht einfach. Trotzdem – hier die Bankverbindung des Ausbildungsfonds:

  • Volksbank Schermbeck
    Stichwort: Studium/Ausbildung
    IBAN: DE 60 4006 9363 0777 7779 07
    BIC:  GENODEM1SMB

Weihnachtsgrüße aus Sierra Leone

26.12. 2023, Schermbeck

Aus Sierra Leone erreichte uns heute die Weihnachtsgrüsse aus dem Home of Hope. Im ersten Teil die Ansprache des Home Fathers und im zweiten Teil ein Weihnachtsgruss der Home of Hope Kinder .

Wir möchten uns ebenso  für die Unterstützung aller Spender und Paten bedanken und ihnen allen ein gesegnetes Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr wünschen.

Wer sich für unsere Aufgaben weiterhin engagieren möchte, den bitten wir für eine Spende auf den nachstehenden Konten und bedanken uns schon jetzt ganz herzlich für jeden dort eingehenden Euro:

  • Volksbank Schermbeck
    IBAN: DE55 4006 9363 0777 7779 00
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INJOY spendet 525,25 Euro

22.12. 2023, Schermbeck

Wir haben vom Injoy heute eine großzügige Spende erhalten. Injoy sucht immer wieder Projekte, die sie mit einer Weihnachtssammlung der Sporttreibenden unterstützen. Dieses Mal sind 525,25 Euro zusammengekommen. Das Geld fließt in unseren Ausbildungsfond.

Foto: Chris Meier-Wilkening, vlnr. Dieter Schmitt, Claudia Meier, Sascha Spielmann und Gudrun Gerwien

Herzlichen Dank an INJOY und den beteiligen Sportlern, die mit dieser Spende unsere Auszubildenden in Sierra Leone unterstützen.

Wer sich ebenso für unsere Projekte  engagieren möchte, den bitten wir für eine Spende auf den nachstehenden Konten und bedanken uns schon jetzt ganz herzlich für jeden dort eingehenden Euro:

  • Volksbank Schermbeck
    IBAN: DE55 4006 9363 0777 7779 00
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Weihnachtsmarkt mit begeisterten Gästen

04.12. 2023, Schermbeck

Der Schermbecker Weihnachtsmarkt der Begegnung ist vorbei. Schon am vorangehenden Freitag hatten wir 35 kg Kartoffeln geschält. Unser Stand war konkurrenzlos; unsere Gäste begeistert vom Geschmack der Reibekuchen.

Und so war es kein Wunder, dass wir bereits um 16.30 Uhr den Ausverkauf verkünden mussten. Nach Abzug aller Kosten haben wir 370 € eingenommen, ein voller Erfolg für die GAGU-Zwergenhilfe!

Herzlichen Dank an unsere Gäste, die mit dem Kauf unserer Reibekuchen unser Kinderhaus in Sierra Leone unterstützt haben.

Wer sich für unsere Aufgaben engagieren möchte, den bitten wir für eine Spende auf den nachstehenden Konten und bedanken uns schon jetzt ganz herzlich für jeden dort eingehenden Euro:

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Tanne goes africa

12.04. 2023, Schermbeck

Tanne Brodel hat unser Home of Hope besucht und dort mit ihrem Team unsere Arbeit in einem 2021 veröffentlichten Dokumentarfilm  festgehalten.  Nun hat sie  den entstandenen Film auch für unsere Webseite freigegeben.  Die Dokumentation ist für unsere Arbeit von unschätzbaren  Wert. Sie zeigt sehr eindrucksvoll die Zustände in Sierra Leone und den dort erforderlichen Hilfebedarf.

Der Film dokumentiert unsere Arbeit bis in das Jahr 2020. Inzwischen  ist auf dem Gelände des Home of Hope eine Ambulanz zur medizinischen Versorgung  der Bevölkerung und der Kinder des Home of Hope in Betrieb gegangen. Näheres hierzu können Sie in den Beiträgen   Besuchsbericht Sierra Leone 2022 und Besuchsbericht Sierra Leone 2023 nachlesen.

Wir dürfen uns an dieser Stelle noch einmal herzlich für die Arbeit von Tanne Brodel und ihrem Team auch im Namen der Kinder von Sierra Leone bedanken.

Wer für unsere Projekte spenden möchte, dem empfehlen wir die nachstehenden Konten und bedanken uns schon jetzt ganz herzlich für jeden dort eingehenden Euro:

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Besuchsbericht Sierra Leone 2023

Schermbeck, den 27.02.2023

https://www.gagu-zwergenhilfe.com/wp-content/uploads/2023/02/IMG_3360-scaled.jpg

Das GAGURO-Team vor der Krankenstation

Home of Hope: Erfolge und neue Aufgaben

Auch in diesem Jahr waren Gudrun Gerwien und Dieter Schmitt in Sierra Leone um im „Home of hope“, nach dem Rechten zu schauen. Stefan Proff von den Rotarys Lippe-Issel hat sie begleitet, war nun schon zum zweiten Mal dabei und hat seinen Sohn Benedikt mitgenommen. Nach ihrer Rückreise konnte die Reisegruppe über schöne Erfolge, aber auch über neue Aufgaben und Herausforderungen berichten.

Erfolgsnachrichten

Zwanzig „Home of hope Kinder“ sind nun junge Erwachsene und haben ein Studium oder eine Berufsausbildung begonnen. Kemoh Kamara war acht Jahre, als wir ihn aus den Slums ins „Home of hope“ holten. Heute studiert der 21jährige an der Milton Margai Technical University.

Alusine Sawaneh kam als 12jähriger ins Home of hope. Er studiert nun Medizin an der School of Clinical Sciences.

Ein weiterer junger Mann unterrichtet nach seiner Ausbildung nun Kinder in einer Schule. Junge Frauen aus dem „Home of hope“ haben eine Ausbildung zur Krankenschwester begonnen.

Diese Erfolge sind Belohnung für uns und die Paten dieser jungen Erwachsenen. Sie spornen uns an und machen die Nachhaltigkeit unserer Arbeit in Sierra Leone erkennbar deutlich.

Neue Aufgaben und Herausforderungen

Allerdings haben sich mit dem Start in die Ausbildung die Kosten verdreifacht. Für Studium, Lernmittel, Kleidung und Lebensunterhalt müssen wir inzwischen für jeden  Studenten 100 bis 150 Euro im Monat aufwenden. Außerdem haben sich die Kosten für achtzehn neu aufgenommene Kinder von 25 auf 50 Euro pro Monat und Kind verdoppelt.

Erschwerend kommt hinzu, dass der Mitglieder- und Patenbestand unseres Vereins aufgrund der Altersstruktur schrumpft. Der Übergang der Aufgaben auf eine jüngere Generation ist eine noch ungelöste Herausforderung. Viele Veranstaltungen, auf denen wir uns früher in die Köpfe möglicher Spender bringen konnten, sind zurzeit nicht mehr realisierbar.

Deshalb sind wir sehr dankbar, dass sich die Mitarbeiter von Stefan Proff für eine Patenschaft zusammengeschlossen haben. Wünschenswert wären weitere Aktionen dieser Art.

Krankenstation

Die Krankenstation, die wir zusammen mit dem Rotary Club Lippe-Issel gebaut haben ist inzwischen in Betrieb. Die 10 Betten-Station ist mit einem Arzt, zwei Krankenschwestern und zwei Auszubildende im Pflegeberuf besetzt. Eine Krankenschwester hat eine Zusatzausbildung zur Kinderkrankenschwester und Hebamme, was für die Betreuung der Mütter und Kinder von unschätzbarer Bedeutung ist. Eine Verwaltungskraft ergänzt den Personalbestand und ein Krankenwagen ermöglicht Transporte und eine mobile Versorgung.

Die hilfesuchenden Menschen werden in der Krankenstation kostenlos behandelt; die Warteschlangen sind entsprechend lang.

Es sterben immer noch zu viele Kinder, weil Mütter nicht rechtzeitig zum Arzt gehen. Eine Beratung für Frauen über die Ernährung für die Säuglinge und Kleinkinder und das richtige Verhalten im Krankheitsfall ist deshalb eine wichtige Aufgabe der Station. Über Tabuthemen wie Verhütung und Menstruation soll ebenfalls aufgeklärt werden.

Rund 25.000 Euro bringt der Rotary Club jährlich auf, um den Betrieb zu finanzieren. Eine dauerhafte Hilfe, auf die sich die Menschen dort verlassen können.

Neue Projekte

Eine Filteranlage für den Brunnen soll zukünftig für sauberes Wasser sorgen. Außerdem soll die Energieversorgung verbessert werden. Die Stromversorgung durch Generatoren ist keine Dauerlösung und auf den staatlichen Strom ist nicht immer Verlass. Zukünftig soll eine Solaranlagen den Strom liefern. Dafür muss die Tragfähigkeit der Dächer erhöht werden.

Für diese Projekte, die Ausbildung der Jugendlichen und die Versorgung der neu hinzugekommenen Kinder benötigen wir nach wie vor die Unterstützung von Spendern und Paten. Wer sich für unsere Aufgaben engagieren möchte, den bitten wir für eine Spende auf den nachstehenden Konten und bedanken uns schon jetzt ganz herzlich für jeden dort eingehenden Euro:

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Besuchsbericht Sierra Leone 2022

Schermbeck, den 04.03.2022

Osman Turay, Gudrun Gerwien, Dieter Schmitt, Johannes Nover, Desirè Gerwien, Gabrijel Gerwien und Cornelia Albertz haben im Januar und Februar 2022 Sierra Leone besucht. Als Vertreter und derzeitiger Präsident des Rotary-Club Lippe-Issel war Stephan Proff dabei. Hauptanlass für den Besuch war die Einweihung der GAGURO Ambulanz, die wir in den vergangenen drei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Rotary Club Lippe Issel errichtet haben. Vor der offiziellen Feier war noch eine Menge zu tun, wie unser Video zeigt:

  • Die Dachverkleidung musste fertiggestellt werden.
  • Die Wasserrohre waren zu verlegen und die Fliesenarbeiten zu erledigen.
  • Rund um den Eingangsbereich wurde ein Betongang angelegt um den Schmutz weitgehend aus den Räumen zu verbannen.
  • Zum guten Schluss standen noch Malerarbeiten an und der Wassertank war zu befüllen.
Restarbeiten an der GAGURO Ambulanz

Aber, wie immer, gab es auch noch andere Aufgaben:

Corona-Test und -Impfung

Für die Bevölkerung der umliegenden Dörfer wurde ein Corona Schnelltest organisiert und später folgte noch eine Corona-Impfaktion im Home of Hope.

Corona Schnelltest
Impfung gegen Corona

Schulbesuche
Wichtiger Teil unseres Konzeptes ist der Schulbesuch und die Ausbildung der Kinder des Home of Hope. Auch Kinder der umliegenden Dörfer werden von uns gefördert und besuchen regelmäßig die Schule. Deshalb steht der Besuch der Bildungseinrichtungen und der Austausch mit den Lehrkräften ebenfalls auf der Besuchsagenda. Nach der Schule gibt es für einige Kinder Nachhilfeunterricht im Home of Hope. Andere, meist schon ältere Kinder, lernen nach der Schule noch individuell oder in Lerngruppen.

Unterricht in der Schule und im Home of Hope
Krankenversorgung

Krankenversorgung
Schon vor der Entstehung der GAGURO-Ambulanz war die Versorgung von Wunden ein Thema bei den Besuchen im Home of Hope. Dabei werden kleinere Verletzungen direkt behandelt und eine erforderliche ärztliche Hilfe von uns organisiert und bezahlt.

Die ärztliche Versorgung soll zukünftig die GAGURO-Ambulanz übernehmen. Aber schon vor deren Eröffnung war mal wieder der Einsatz von Gudrun Gerwien erforderlich.

Einweihung der GAGURO Ambulanz

Hauptanlass der Reise war natürlich die Einweihung der GAGURO-Ambulanz in Anwesenheit von Stephan Proff, dem derzeitigen Präsidenten des Rotary Clubs Lippe Issel, dem Vorstand der GAGU-Zwergenhilfe Gudrun Gerwien und Dieter Schmitt, den Mitgliedern der GAGU-Zwergenhilfe Osman Turay, Desire Gerwien, Gabrijel Gerwien, Johannes Nover und Cornelia Albertz sowie den geladenen Gästen der Regierung und der umliegenden Dörfer. Wie zu solchen Anlässen üblich, wurden zum Teil lange Reden gehalten. Einige dieser Reden haben wir in Videos festgehalten:

Rede von Osman Turay
Rede von Gudrun Gerwien
Rede von Stephan Proff
Rede von Homefather Sidie
Rede von Ibrahim Koroma
Rede von Janet Bundo

Für herausragende Verdienste wurden Urkunden an Stephan Proff und den Mitgliedern der GAGU-Zwergenhilfe verliehen. Schließlich wurde das Band zum Eingang der GAGURO Ambulanz von Khadija Sam-Sumana, der Frau des Ex-Vizepräsidenten von Sierra Leone feierlich durchtrennt. Es folgte einen Rundgang durch die betriebsbereit eingerichteten Räume, geleitet von Osman Turay.

Weil in dem folgenden Gedränge kaum noch eine Möglichkeit bestand, die Eindrücke im Video festzuhalten, haben wir nachträglich eine von Stephan Proff durchgeführte Führung durch die Räumlichkeiten im Film festgehalten.

Urkundenverleihung
Durchtrennung des Bandes
Rundgang GAGURO Ambulanz

Brunnenarbeiten
Der schon im Home of Hope bestehende Brunnen soll zukünftig die Wassertanks der Gebäude füllen. Damit entfällt die bisherige Befüllung durch Tankwagen.

Spende der KrisReffell Foundation
Die Krisreffell Foundation überreichte eine Spende für das Home of Hope. Die Fundation wurde 2015 von Christiana Reffell in Freetown, Sierra Leone, als gemeinnützige Stiftung gegründet. Christiana, von Beruf Bankkauffrau, ist fest davon überzeugt, dass sie eine Verantwortung dafür hat, der Gemeinschaft etwas zurückzugeben. Christiana tat sich mit Mr. Alphonso Reffell, Mrs. Hannah Angela Reffell und Miss Yeama P Refell zusammen. Das Hauptziel der Stiftung ist es, weniger Glücklichen zu helfen, indem sie „die Bildung an der Basis unterstützt“.
Das Team besteht aus jungen Philanthropen und Freiwilligen, die in ländlichen und städtischen Dörfern und Gemeinden tätig sind, geleitet von moralischen Werte und sozialem Mitgefühl.
Die Krisreffell Foundation bietet Bildungschancen für Kindern im Alter von 4 bis 14 Jahren, aus sozial und wirtschaftlich benachteiligten Gemeinden Sierra Leones, die keinen Zugang zu Schulbildung haben. Ziel ist es, den Kreislauf des Analphabetentums zu durchbrechen, in dem Mädchen und Jungen aus solchen Gemeinschaften stecken. Dies geschieht durch lokale Lernzentren, in denen sie eine sinnvolle und anregende Ausbildung erhalten und zu ihrem Eintritt in die formelle Schulbildung geführt werden.

Brunnenarbeiten
Spende der KrisReffell Fundation

Spendenaufruf
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Auch in der Pandemie geht’s weiter

09.09. 2021, Schermbeck

In Corona-Zeiten ist nicht nur das Reisen schwierig geworden. Auch die Kommunikation über unsere Projekte hat sich verändert. Und so freuen wir uns über jede positive Nachricht, die wir hier mitteilen können:

Stand der Arbeiten an der Ambulanz

Auch ohne den obligatorischen Besuch unseres Vorstandes geht es in Sierra Leone mit dem Bau der Ambulanz weiter voran. Den aktuellen Stand zeigt das Video mit einem Rundgang durch die Räume.

 

Nachtrag zur Filmpremiere

Etchika Pollex, Boxtrainerin aus Berlin, hat Gudrun Gerwien noch einmal besucht. Es war ihr ein Anliegen, uns noch mal für unsere Arbeit zu danken und mitzuteilen, dass sie uns weiterhin unterstützen möchte. Nach den 15.000 €, die sie für das Auto bereits gespendet hat, gibt sie jetzt noch einmal 3.000 € hinzu, damit wir das Auto in einem separaten Container versenden können und damit noch mehr Raum zur Verfügung zu haben, um andere wichtige Dinge gleichfalls zu versenden.

Weitere Spenden

Am Freitag, den 3. September hatte Gudrun Gerwien Besuch von einer Dame, die ihren 70. Geburtstag gefeiert hat. Von ihren Geldgeschenken spendete sie 400 € für jene Menschen, denen es nicht so gut geht. Sie hat seit vielen Jahren verfolgt, was wir in Afrika leisten und sich für die Unterstützung unserer Projekte entschieden. Die abgebildete Karte hat sie der Spende beigelegt.

Postkarte zur Spende über 400 €

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Premiere im Landhotel Voshövel

11.08. 2021, Schermbeck

Unter der Regie von Tanne Brodel, Journalistin und Filmemacherin aus Schermbeck, entstand in Zusammenarbeit mit der GAGU-Zwergenhilfe ein Film über unser Wirken in Sierra Leone. Der wurde nun einem ausgewählten Publikum vorgestellt.

Lange schon warteten wir auf den von der TV Tanne Filmproduktion & Coaching UG produzierten Film. Nun konnte Gudrun Gerwien im Beisein von Schirmherr Günter Beck und Stephan Proff, dem amtierenden Präsidenten des Rotary-Clubs Lippe-Issel, rund 130 Besucher zur Premiere des Films begrüßen.

„Ich war mit meiner Tochter vor Ort um euch einen Eindruck von der Arbeit, den Kindern und ihrem Leben in Afrika zu zeigen“, erklärt Tanne Brodel vor dem Start des Films. Entstanden ist ein Bild von den Lebensbedingungen der Menschen in den Slums und Amputee-Camps von Sierra Leone, die im Gespräch mit Shelley-Sue Brodel, Tochter der Filmmacherin, ihr Leben und ihre Träume von einem besseren Morgen schilderten.

Tanne Brodel bei der Vorstellung ihres Films. Im Hintergrund ihre Tochter Shelly-Sue Brodel und Gudrun Gerwien
Tanne Brodel bei der Vorstellung ihres Films. Im Hintergrund ihre Tochter Shelley-Sue Brodel und Gudrun Gerwien

Bislang gab es schon umfangreiches Video- und Bildmaterial der zurückliegenden Jahre, welches schwerpunktmäßig den jeweiligen Fortschritt unserer Projekte festhielt und im jetzt gezeigten Film als Hintergrundmaterial verwendet wurde. Der Film von Tanne Brodel zeigt die Sicht der betroffenen Menschen, macht die Lebensumstände und deren Hintergründe greifbarer. Die Schilderungen der Menschen werden durch Bilder aus unserem Archivmaterial bestätigt.

So entstand ein neues, sehr viel eindrucksvolleres Bild der Situation und der Zukunftsperspektiven der Leute und wir dürfen uns schon jetzt bei Tanne Brodel und ihrem Team für diesen Beitrag herzlich bedanken.

Zuschauerreaktionen

Im Anschluss an den Film gab es viel Applaus. Einige Gäste schilderten ihre Eindrücke und stellten ergänzende Fragen an Gudrun Gerwien und Tanne Brodel.

Boxmanagerin Etchika Pollex, auf Einladung von Tanne Brode extra aus Berlin angereist, versprach uns spontan ein neues Auto für die Transporte der Kinder und hat im Nachgang dafür 15.000 € gespendet. Ein weiterer Gast will die Treibstoffkosten des ersten Jahres übernehmen. Viel Beifall gab es auch für die Ankündigung des Voshövel-Juniorchefs Christopher Klump die Einnahmen des Gästeverzehrs komplett zu spenden und in der GAGU-Laterne landeten zusätzlich 1.250,-€.

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